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Meinen Partner kann ich wählen, meine Kollegen aber nicht

Die meisten Angestellten verbringen jeden Tag zwischen sechs und neun Stunden – oder mehr – im Büro. Das ist in den meisten Fällen mehr Zeit, als für Familie und Freunde überbleibt.

Umso wichtiger ist es, diese Zeit in einer angenehmen Atmosphäre mit den Arbeitskollegen zu verbringen und zu gestalten. Berufliche Ziele, gemeinsame Interessen, sowie geteilte Erfolge und Rückschläge bei Projekten – die Voraussetzungen für eine Freundschaft unter Kollegen haben oft eine gute Basis. Dennoch ist es ein Unterschied, ob Sie mittags über Wochenendpläne sprechen oder selbiges auch noch miteinander teilen. Hier gilt es eine angemessene Distanz zu Arbeitskollegen zu wahren, dabei ist es gar nicht so leicht, die perfekte Balance zwischen Privat- und Berufsleben zu finden.

Sollte man soziale Beziehungen am Arbeitsplatz fördern?

Viele Arbeitgeber unternehmen enorme Anstrengungen, soziale Beziehungen unter Mitarbeitern zu fördern. Die Tendenz zu Projektarbeit und flacheren Hierarchien verlangt respektvollen und wertschätzenden Umgang untereinander.  Daher macht es auch aus unternehmerischer Perspektive Sinn, auf solche Bindungen einzuwirken und Freundschaften zu forcieren. In vielen Unternehmen, kleinen wie großen, wird auf die soziale Komponente in der modernen Arbeitswelt geachtet: In den Gemeinschaftsräumen werden Kicker aufgestellt, es werden Lounge Bereiche für die Kaffeepause eingerichtet und es wird z.B. dazu aufgerufen, einmal im Monat an einem Überraschungs-Lunch mit Kollegen aus anderen Abteilungen teilzunehmen. Betriebsfeiern gelten gerne als unausweichliche Pflichttermine. Die Absicht dahinter ist nachvollziehbar: Netzwerke sollen entstehen, soziale Bindungen gefestigt und somit zwischenmenschlichen Problemen vorgebeugt werden, die einem guten Arbeitsklima nachweislich schaden.

Wenn es jedoch nicht so gut läuft, ist eine produktive Zusammenarbeit in Gefahr und Abgrenzungsfähigkeit gefordert:

Wie gehe ich mit schwierigen Kollegen um?

Eine alltägliche Situation: Sie kommen in ein neues Arbeitsumfeld oder eine neue Kollegin, beziehungsweise ein Kollege übernimmt eine neue Position in ihrem Team. In ihren Augen erweist sich die Zusammenarbeit jedoch nicht als fruchtbar. Sie halten Ihr neues Gegenüber für inkompetent und menschlich unsympathisch. Zusammenarbeiten muss man trotzdem. Nun ist Professionalität gefragt.

Neue Kolleginnen und Kollegen kann man sich nicht aussuchen. Dass dann auch Menschen darunter sind, mit denen man nicht sofort zurechtkommt, kann passieren. Das soll die Arbeit aber nicht beeinflussen, zumindest sollte es das nicht. Dafür gilt es zunächst die eigene innere Haltung zu überprüfen: Sind Sie sachlich und können die persönliche Ebene ausblenden oder dominiert Ihr Wunschdenken und Ihre Erwartungen an das Gegenüber die Situation? Arbeiten bleibt ein Geschäftsverhältnis. Man muss sich dabei nicht mögen, solange die Prozessabläufe funktionieren. Eine gute Arbeitsatmosphäre unter Kollegen steigert jedoch nachweislich die Produktivität. Hierzu kann das eigene Verhalten beisteuern: Offenheit den Kollegen gegenüber und ein Vertrauensvorschuss erhöhen die Chance einer ergebnisorientierten  Beziehung und strahlen eine positive Gesinnung aus, die oftmals auch gespiegelt wird. Dieser Effekt der Resonanz und Akzeptanz funktioniert umgekehrt genauso, Verschlossenheit und eine negative Haltung erzeugen schnell ähnliche Muster auch im Gegenüber. Es kann sich also lohnen auch bei vermeintlich schwierigen Kollegen auf die Suche nach positiven Eigenschaften zu gehen und sich selbst  und Ihrem Gegenüber die Chance eines intensiveren Kennenlernens zu geben. Ein Plausch am Kaffeeautomaten oder ein gemeinsames Mittagessen, bei dem Sie durch Hinterfragen einer Reaktion oder Äußerung für Aufklärung und Perspektivwechsel  sorgen und den Status des ungeliebten Kollegen vielleicht sogar verschwinden lassen.  Aktiv Unterstützung anbieten in fachlichen Fragen kann ebenenfalls die Distanz mindern. Auch wenn diese nicht angenommen wird, wird das Angebot als positive Initiative gewertet. Persönliche Unsicherheiten werden gern hinter einer Maske aus ablehnenden Auftreten verborgen. Sollten alle Maßnahmen nicht helfen und der Funke nicht überspringen, dann ist im Idealfall ein galantes „aus dem Weg gehen“ die bessere Alternative, als eine auf Auseinandersetzung angelegte, destruktive  Arbeitsbeziehung zu riskieren. Sollte dies nicht möglich sein, da zum Beispiel ein gemeinsames Projekt ansteht, dann ist ein proaktives Gespräch eine gute Entscheidung. Wichtig sind der richtige Ton und eine konstruktive, respektvolle Haltung. Vorwürfe verhärten die Fronten nur unnötig. Eine Schilderung aus der Ich-Perspektive mit einem Fokus auf die Arbeit kann zu einem Konsens lenken, der notwendig wird, um die Probleme gegenseitig in den Griff zu bekommen. Der Gang zum Vorgesetzten ist empfehlenswert, wenn unter den Kollegen keine Einigung erzielt werden kann.  Konflikte werden durch Verdrängen nicht kleiner und benötigen ab einem gewissen Stadium einen neutralen Vermittler.  Eine Lösung muss gefunden werden – notfalls mit Hilfe von außen.  In einem Team gibt es bei lange schwelenden Konflikten keine wirklichen Sieger.

Bleiben wir realistisch, niemand kann zwischenmenschliche Konflikte zwanghaft vermeiden. Genauso wenig aber auch Freundschaften. Beides gehört zum Miteinander dazu. Langjährige berufliche Kontakte können das Fundament für lebenslange Freundschaften bilden. In den stetigen Prozessen sozialer Beziehungen kann eigentlich nur ein Ratschlag gelten: „Prüfe, wer sich ewig binde“.

Wahren Sie auf beruflicher Ebene die Distanz, die es Ihnen ermöglicht, auch mal sachlich anderer Meinung zu sein, ohne dass Ihnen die Freundschaft gekündigt wird.

 Ich wünsche Ihnen viel Fingerspitzengefühl hierbei.

Ihre
Sabine Wehrhahn

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